Hinter bestimmten allergischen Symptomen wird häufig eine Unverträglichkeit gegenüber Nahrungsmitteln vermutet.
Unsere diagnostischen Verfahren
Neben Ihrer Krankengeschichte ist für die Diagnose auch ein Symptom- und Nahrungsmitteltagebuch hilfreich, in dem Sie alle Inhaltsstoffe der verzehrten Lebensmittel notieren. Zum Nachweis einer Soforttypsensibilisierung nehmen wir Hauttestungen oder Blutuntersuchungen vor. Eventuell müssen Sie zusätzlich über einen längeren Zeitraum auf das vermutete Allergen in Ihrer Ernährung verzichten. Anschließend wird entschieden, ob wir eine Provokationstestung mit dem Nahrungsmittel durchführen. Besteht ein Risiko, das schwere Reaktionen auftreten, erfolgt eine solche Testung selbstverständlich unter stationären Bedingungen. Je nach Art und Schwere der Symptome sind eventuell auch weitere Untersuchungen erforderlich, u. a. die Bestimmung der Tryptase und weitere spezifische Blutuntersuchungen u. a. zum Nachweis einer Zöliakie oder endoskopische Untersuchungen des Magen-Darm-Trakts.
Einige Nahrungsmittel enthalten auch verschiedenen Allergene, die mit einem unterschiedlichen Risiko für eine schwere Allgemeinreaktion einhergehen. Mittels der molekularen Allergiediagnostik können wir spezifische Immunglobulin E-Antikörper auf diese Allergene nachweisen.
Unsere Therapieverfahren
Leider steht bis auf das konsequente Vermeiden symptomauslösender Nahrungsmittel zumeist keine spezifische Therapie zur Verfügung. Informieren Sie sich also über die Inhaltsstoffe, bevor Sie etwas essen. Dazu gibt es z. B. die Allergenkennzeichnung gemäß Lebensmittelverordnung. Auch eine Beratung durch eine Ernährungsfachkraft ist sinnvoll. Sofern die Gefahr einer schweren Allgemeinreaktion besteht, erhalten Sie außerdem ein sogenanntes Notfallset, bestehend aus einem Adrenalin-Autoinjektor, einem Antihistaminikum und einem Kortison als Trinklösung oder Tablette. Wir erklären Ihnen die genaue Anwendung des Notfallsets und stellen Ihnen einen Allergiepass aus.
Bei einer pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie kann es durch eine allergenspezifische Immuntherapie der zugrundeliegenden Pollenallergie zu einer Besserung der Beschwerden infolge der unverträglichen Nahrungsmittel bei bis zu 30 % der Patient/innen kommen.
Was sind Nahrungsmittelallergien?
Als Nahrungsmittelallergien werden Unverträglichkeiten auf Nahrungsmittel bezeichnet, die auf Grundlage einer immunologischen Sensibilisierung auftreten. Am häufigsten werden diese durch spezifische Immunglobulin E-Antikörper vermittelt. Einige Soforttypallergien entstehen durch den Kontakt mit Allergenen, die durch Verdauung oder Erhitzung nicht zerstört werden. Andere basieren auf einer Sensibilisierung gegen luftgetragene Allergene (z. B. Pollen). Dabei lösen strukturverwandte, häufig instabile Allergene in pflanzlichen Nahrungsmitteln die Reaktion aus. Zu den häufigsten Auslösern schwerer Allgemeinreaktionen gehören in unseren Regionen Erdnuss, Haselnuss, Walnuss, Weizen, Kuhmilch, Hühnerei, Cashew, Soja, Fisch, Sellerie sowie Krusten- und Schalentiere.
Die Symptome einer Nahrungsmittelallergie sind vielfältig. Besonders häufig sind Haut- und Schleimhäute betroffen, in Form von Nesselsucht und Schwellungen im Kopf-Hals-Bereich. Seltener sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle. Auch die Atemwege und das Herz-Kreislaufsystem können betroffen sein.
Bei einer sogenannten Summationsanaphylaxie kommt es nach dem Verzehr des Nahrungsmittelallergens nur in der Kombination mit einem verstärkenden Auslöser zum Auftreten der Symptome. Solche Auslöser sind z. B. körperliche Anstrengung, ein Infekt oder die Einnahme bestimmter Medikamente sowie Alkoholkonsum.
Selten kommt es auch zu sogenannten zellvermittelten Spättypreaktionen auf Nahrungsmittel, wie z. B. einer Entzündung der Speiseröhre mit Schluckstörungen, Sodbrennen und Erbrechen sowie Entzündungen im Darm.
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