Mommy Makeover

Schwangerschaft und Stillzeit stellen häufig ganz besondere Lebensabschnitte für Mütter dar. Oft bleiben dadurch jedoch permanente Veränderungen am Körper zurück, die teils als störend oder unangenehm wahrgenommen werden. Wir klären auf, welche Möglichkeiten es gibt, das Körpergefühl, wie es vor der Schwangerschaft war, in nur einer oder ggf. mehreren Operationen wiederzuerlangen.

Was bedeutet der Begriff Mommy Makeover überhaupt, seit wann wird er verwendet und wie ist er entstanden?

Es handelt sich hierbei, wie bei vielen Wortneuschöpfungen in der ästhetischen Chirurgie, um einen Begriff aus dem englischsprachigen Raum, welcher sich in den letzten Jahren zunehmend etabliert hat. Beim Mommy Makeover geht es darum, Spuren am Körper - entstanden durch Schwangerschaft und Stillzeit - zu reduzieren oder sogar verschwinden zu lassen. Ursprünglich waren Eingriffe im Brust- und Bauchbereich gemeint. Seit einiger Zeit spielen aber zunehmend auch Liposuktionen und intimchirurgische Eingriffe in diesem Zusammenhang eine Rolle. Nicht jede Schwangerschaft verläuft gleich und so variieren auch die körperlichen Veränderungen, sodass die Eingriffe absolut individuell angepasst werden müssen.

Welche Behandlungen und Operationen kommen infrage, was ist deren Effekt und können bestimmte Eingriffe einander unterstützen?

Klassischerweise meint das Mommy Makeover Korrekturen im Bereich der Brust und des Bauches, welche dann in der Regel gemeinsam vorgenommen werden. Hierbei handelt es sich meist um Bauchdeckenstraffungen, ggf. auch mit zeitgleicher Liposuktion. Im Bereich der Brust können alleinige Volumenaugmentationen mittels Implantat oder Fett erfolgen oder, wenn notwendig, zeitgleich straffende Eingriffe vorgenommen werden. Hierbei führt die Kombination von Eingriffen an verschiedenen Körperarealen zu synergistischen Effekten, sodass ein harmonisches Körperbild geschaffen werden soll, welches dem Körpergefühl vor der Schwangerschaft entspricht.

Wie sind die Ausfallzeiten?

Die Ausfallzeit ist von persönlichen Faktoren, den gewünschten Veränderungen sowie der individuellen Belastung, insbesondere im Arbeitsalltag, abhängig. Eine alleinige Bauchdeckenstraffung führt meist zu einer Ausfallzeit von circa 2-3 Wochen, eine Kombination mit einem Brusteingriff kann die Ausfallzeit um 1-2 Wochen verlängern.

Für wen ist ein Mommy Makeover geeignet und für wen eher nicht?

Kombinationseingriffe sind aus meiner Sicht nur bei absolut gesunden Patientinnen in körperlich sehr guter Verfassung ohne zusätzliche Risikofaktoren empfehlenswert. Der Trend geht zunehmend dahin, dass Patientinnen gerne alles auf einmal korrigieren möchten. Zeitdruck im Privaten, sowie im Arbeitsalltag, spielen hier eine große Rolle. Allerdings bedeuten Kombinationseingriffe auch deutlich verlängerte OP-Zeiten sowie größere Wundflächen, beides kann das Risikoprofil solcher Eingriffe deutlich erhöhen. Zudem bedeutet ein zeitgleicher Eingriff im Brust- und Bauchbereich eine enorme Einschränkung der Beweglichkeit, sodass die Patientinnen nicht selten auf Hilfe angewiesen sind.

Dies muss bei der Planung unbedingt bedacht werden. Hormonelle Veränderungen unmittelbar nach der Schwangerschaft führen ebenfalls zu körperlichen Veränderungen, operative Eingriffe sollten daher nicht zu früh nach der Entbindung durchgeführt werden. Zudem sollte die Patientin einkalkulieren, dass sie sich unmittelbar nach der OP zunächst nicht so intensiv um ihr Kind kümmern kann und auch deswegen auf Hilfe angewiesen ist.

Gibt es auch non-invasive Alternativen?

Kaum. Bei deutlicher Hauterschlaffung, sowohl im Brust-, als auch im Bauchbereich, kann mit minimal-invasiven Optionen keine sinnvolle Straffung erzielt werden. Von Volumenaugmentationen der Brust mittels sogenannter "flüssiger Implantate" rate ich dringend ab. Maximal eine Verbesserung der Hautqualität, z.B. von Dehnungsstreifen, ist durch z.B. Radiofrequenz Microneedling in Kombination mit Eigenblut (PRP) möglich. Operative Effekte können durch apparative Behandlungen zur Muskelstimulation unterstützt werden.