Am Dermatologikum Bremen befragen wir Sie zu Beginn der Diagnose ausführlich zu Ihrer Krankengeschichte. Auf deren Basis entscheiden wir dann mit Ihnen über das weitere diagnostische Vorgehen.
Besteht ein Verdacht auf eine Soforttypallergie, können wir zum Nachweis von Immunglobulin E vermittelten Sensibilisierungen verschiedene Hauttestungen durchführen – meistens an den Beugeseiten der Unterarme oder am oberen Rücken. Rötungen und Quaddeln sind Zeichen einer positiven Reaktion.
Pricktest
Zunächst tropfen wir mit einer Pipette standardisierte Lösungen mit den zu testenden Allergenen auf zuvor markierte Hautareale. Anschließend wird mittels einer speziellen Testlanzette durch den Tropfen in die Haut gestochen, wodurch sehr geringe Allergenmengen in das obere Bindegewebe der Haut eingebracht werden.
Der Pricktest wird zumeist mit einer Standardreihe von luftgetragenen Allergenen (z. B. Pollen, Hausstaubmilben, Tierallergenen, Schimmelpilzsporen) und/oder Nahrungsmitteln (u. a. Milch, Ei, Fisch, Weizen, Erdnuss, Haselnuss) durchgeführt. Die Bewertung der Testreaktionen auf diese Allergene erfolgt üblicherweise nach 15-20 Minuten.
Bei einem Teil der Patienten kann es bis zu 12 Stunden nach einem positiven Pricktest zu einer sogenannten verzögerten Sofortreaktion kommen. Dabei treten im Testareal erneut Rötungen, Schwellungen und Quaddeln auf.
Epikutantest
Sofern primär der Verdacht auf eine Kontaktallergie besteht, ist ein Epikutantest nötig, um den Auslöser zu ermitteln. Wir erfassen potenziell auslösende Kontaktstoffe im privaten und beruflichen Umfeld. Auf dieser Basis erfolgt die Auswahl der Testsubstanzen, z. B. Duftstoffe, ätherische Öle, Konservierungsstoffe, Gummiinhaltsstoffe sowie Creme- und Salbengrundlagen. Zusätzlich werden zumeist auch verdächtige Substanzen wie persönliche Kosmetika, Pflegeprodukte oder auch individuelle Berufsstoffe mitgetestet. Auch bei Hautausschlägen nach Gabe von Medikamenten setzen wir dieses Testverfahren zur Ermittlung der Auslöser ein.
Beim Epikutantest werden die Testsubstanzen in einer indifferenten Grundlage wie Vaseline in kleine Aluminiumkammern gefüllt, die sich auf einem Pflaster befinden (jeweils 10 auf einem Teststreifen). Die Testpflaster werden auf die Rückenhaut geklebt und zumeist nach 48 Stunden entfernt. Anschließend bewerten wir die Reaktionen nach spezifischen Kriterien. Weitere Ablesungen erfolgen nach 72 Stunden und und ggf. zusätzlich nach 1 Woche. In den ersten drei Tagen sollten Sie auf das Duschen des Rückens verzichten und starkes Schwitzen vermeiden. Selten kann es durch die Pflastertestung zu einer Ekzemreaktion in zuvor betroffenen Hautarealen oder zu einem Aufflammen eines Arzneiexanthems kommen.
Was Sie wissen sollten
Die Hauttestungen sind nicht durchführbar, wenn Sie bestimmte Medikamente eingenommen haben (u. a. Antihistaminika, Kortison, Antidepressiva, Schlaf- oder Beruhigungsmittel). Auch sollten Sie das Hautareal am Tag der Testung nicht mit Pflegecreme und in den sieben Tagen vor dem Testtermin nicht mit Medikamenten wie Kortison behandeln.
Sofern sich in einer der Hauttestungen eine positive Reaktion auf nicht standardisierte Testsubstanzen zeigt, ist dies kein Beweis für eine Soforttypsensibilisierung. Manche Substanzen enthalten Inhaltsstoffe, die auch bei gesunden Kontrollpersonen zu einer Rötung führen.
Mehr aus diesem Fachbereich
Fachärzt:innen
Jetzt online Termin buchen
Termin vereinbaren